Unsere Fingernägel bestehen zu einem Großteil aus einem Stoff namens Kreatin. Es ist eine Art Hornsubstanz und dient dem Schutz der Fingerspitzen. Der Begriff „Fingerspitzen-Gefühl“ ist weit über die Grenzen Deutschlands bekannt, weil es in anderen Sprachen kein vergleichbares Wort gibt, was derart veranschaulicht, wie empfindlich unser Tastsinn ist. Um dieses Feingefühl zu bewahren brauchen wir Fingernägel, denn nur mit ihnen ist es uns möglich so gut zu greifen, zu fühlen und zu tasten. Nur mit einer Berührung mit dem Fingernagel, wie beispielsweise durch klopfen oder kratzen, sind wir in der Lage, die Festigkeit von Stoffen zu ertasten. 

Die Fingernägel wachsen aus der Nagelwurzel heraus und werden von der neu gebildeten Substanz nach vorne geschoben. Sie wachsen in etwa 0,5 mm bis 1,0 mm in jeder Woche. Es sind mehrere übereinander liegende Schichten, die die Nagelplatte bilden. Fingernägel wachsen schneller als Fußnägel. Solltest du dir Gedanken machen, ob das normal ist, Fingernägel wachsen tatsächlich unterschiedlich schnell. Die Haut über der Nagelwurzel und an den Seiten gibt dem Nagel halt. Außerdem schützt sie vor Einrissen oder dient als eine Art Polster vor Stößen.

Längsrillen von der Wurzel bis zur Fingerspitze entstehen im Normalfall mit zunehmendem Alter und sind völlig normal. Querrillen können ein Anzeichen von einer Wachstumsstörung sein, die zum Beispiel als Begleiterscheinung zu einer Krankheit auftritt. Weiße Flecken, die etwas milchig aussehen entstehen dann, wenn die Nagelschichten nicht ganz miteinander verwachsen sind. Dies ist kein Zeichen eines Mangels, sondern womöglich eines Stoßes, von Medikamenten verursacht oder durch Krankheiten. Hormone sind Botenstoffe, die im Körper biologische Prozesse bewirken. Doch sie können auch das Wachstum der Nägel beeinflussen. Bei einer Erkrankung der Schilddrüse oder in der Schwangerschaft, können dünne Nägel die Folge sein.

Aber auch Nagellackentferner die auf Chemie basieren, können dazu beitragen, dass Nägel brüchiger werden. Die häufige Verwendung von Desinfektionsmitteln können Haut und Nägel austrocknen und ebenso Schäden an den Nägeln hervorrufen. Es gibt auch Erbkrankheiten, die zu brüchigen Fingernägeln führen. Die Pflege von Fingernägeln wird als Maniküre bezeichnet, Pediküre ist die Fußnagelpflege. Grundsätzlich ist Feuchtigkeit für die Nägel und die außen liegende Haut besonders wichtig. Wenn du sie dazu noch stärken möchtest, erfährst du im heutigen Video ein einfache paar Rezepte, die leicht anzuwenden sind.

Da Nägel sehr langsam wachsen, dauert es etwa vier bis acht Wochen, bis die ersten Ergebnisse zu sehen sind. Vor allem solltest du deine Nägel vorsichtig kürzen und feilen, damit keine Schäden entstehen. Kommen wir nun aber zu den Tipps!

Stärke deine Fingernägel von innen heraus

Brüchige Fingernägel können leichter einreißen und das kann sehr schmerzhaft sein. In erster Linie sollte auf eine gesunde Ernährung geachtet werden, damit für die Produktion der Nagelsubstanz alles vorhanden ist. Dau zählt beispielsweise Kalzium, was vor allem für Vegetarier und Veganer wichtig zu beachten ist. Auch Kieselsäure hilft. Für die Bildung von Kreatin ist ebenso eine ausreichende Versorgung von Biotin wichtig. Es ist auch unter dem Begriff Vitamin H oder Vitamin B7 bekannt. Neben den Fingernägeln dient es auch zu einem gesunden Wachstum der Haut und von Haaren.

Bade deine Fingernägel in Öl

Du kannst verschiedene Öle verwenden, um deine Fingernägel und die Haut damit einzumassieren. Das sind zum Beispiel Leinöl, Klettenwurzelöl, Kokosöl, Arganöl und Mandelöl. Um Flecken zu vermeiden, besser in Handschuhen aus Wolle über Nacht einwirken lassen. Dies ist gut für die Haut und die Fingernägel. Außerdem kannst du etwas Olivenöl über einem Wasserbad erwärmen und deine Fingerspitzen darin eintauchen. Dies lässt du für 10 Minuten einwirken und massierst anschließend deine Fingerspitzen, um die Durchblutung zu fördern. Dieses Bad in warmen Olivenöl kannst du mehrfach pro Woche anwenden.

Stelle einen Sud aus Ackerschachtelhalm her

Ackerschachtelhalm enthält Kieselsäure. Diese Pflanze kannst du selbst draußen sammeln oder in der Apotheke kaufen. In einem Sud aus Ackerschachtelhalm kannst du deine Fingerspitzen 10 Minuten eintauchen. Anschließend reibst du sie mit Öl ein.

Mache eine Nagelcreme selber

Dazu nimmst du zwei Esslöffel Olivenöl oder Mandelöl, vermischst es mit einem Esslöffel Honig, etwas Salz und einem Eigelb. Diese Mischung großzügig auf die Fingernägel auftragen und etwa 30 Minuten einwirken lassen. Anschießend gründlich abspülen.