Manch einer mag denken, dass eine Gewichtszunahme während der Menopause naturgegeben und unvermeidbar ist, dass sich der Stoffwechsel umstellt und dagegen nichts zu machen ist.

Wenn die Menstruation zunehmend seltener auftritt und schließlich ganz ausbleibt, heißt das, unser Körper produziert geringere Mengen an Östrogenen. Diese hormonellen Umstellungen bewirken Veränderungen in Körper, Stimmung und Kopf.

Da wir aber um die Umstellungen in unserem Körper wissen, uns ihrer Gründe und Folgen bewusst sind, können wir auch eine Reihe von vorbeugenden Maßnahmen ergreifen. Hilfreich sind dabei auch die Empfehlungen der Ärzte.

Mit der Menopause beginnt ein neuer Lebensabschnitt, den wir ausgiebig leben und genießen sollten. Wir dürfen uns wohl und gesund fühlen, wenn wir ein bisschen mehr auf uns achten. Wir erklären, wie es geht.

Gründe für die Gewichtszunahme während der Menopause

Dem Medizinischen Institut für Übergewicht in Europa zufolge, das seinen Sitz in Madrid, Spanien hat, nehmen Frauen während der Menopause im Schnitt 5 bis 10 Kilo zu.

Ist das vermeidbar? Oder müssen wir uns damit abfinden, dass die Gewichtszunahme nun einmal Teil dieser Lebensphase ist?

Definitiv nicht. Mit der richtigen Strategie können wir sie vermeiden und sogar an Lebensqualität gewinnen. Damit besser verständlich wird, wie vorzugehen ist, ergründen wir zunächst die Ursachen:

Endokrine Veränderungen

Während der Menopause stellt unser Körper die Produktion von Östrogenen immer weiter ein. Der Hormonmangel führt zu Veränderungen im Organismus:

Die Anzahl der Adipozyten, das sind Fettzellen, im Körper nimmt zu, während der Stoffwechsel etwas verlangsamt.

Der Körper benötigt jetzt weniger Energie, um in Form zu bleiben. Alle Energie, die über den Bedarf hinaus zugeführt wird, wandelt sich in Fett um.

In vielen Fällen werden die körperlichen Veränderungen von emotionalen Schwankungen begleitet. Schlafstörungen tauchen auf, Angstgefühle und unter Umständen sogar Depressionen. Aus diesen emotionalen Problemen ergeben sich nicht selten Essstörungen.

Verlust des Muskeltonus. Während der Menopause werden Muskelfasern und damit Kraft abgebaut, mehr Fett ersetzt dann weniger Muskel. Beweglichkeit und Stärke, über die wir bisher verfügt haben, gehen verloren.

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Sich den Gefühlen stellen

In einigen Fällen wird die Menopause von den Betroffenen als etwas Negatives wahrgenommen und von den entsprechenden Gefühlen begleitet.

Wenn sie sich im Spiegel anschauen, die Kleidung nun ein Größe größer gekauft werden muss, obwohl man doch genau wie bisher isst, tauchen Selbstzweifel auf. Warum wird soviel Bauchfett angesetzt, wenn die Ernährung doch unverändert geblieben ist? Warum sind die Beine so dick, das Gesicht angeschwollen?

Es ist wichtig, sich der Umstellungen im Körper bewusst zu werden, nur so können wir uns wohlfühlen und eine bessere Lebensqualität erreichen.

Manchmal nimmt das emotionale Unwohlsein schwerere Formen an, die dann mit Medikamenten wie Antidepressiva behandelt werden müssen. Auf lange Sicht tun uns diese Arzneimittel aber nicht gut, führen dazu, dass wir noch aufgeblähter aussehen und uns physisch verändern. Gegenmaßnahmen sind deshalb vorher zu ergreifen und in schweren Fällen ist ein Arzt zu konsultieren.

Was können wir gegen eine Gewichtszunahme während der Menopause tun?

1. Ein neuer Lebensabschnitt, neue Strategien

Auch während dieser Lebenetappe kannst du schön und attraktiv bleiben. Die Menopause stellt einen neuen Lebensabschnitt dar, den du leben und auskosten solltest und zwar mit dem Bewusstsein, dass Umstellungen stattfinden und man ihnen mit neuen Strategien begegnen kann.

Zögere nicht, deine Ärzte um Hilfe zu bitten. Sie können dich durch diese Zeit führen und wissen, wann eine hormonelle Behandlung notwendig wird, um Defizite auszugleichen. Ob und wann das der Fall ist, hängt vom Körper der einzelnen Frau ab und lässt sich nicht generalisieren.

Tatsache ist jedoch, dass der Organismus weniger Energie benötigt und wir deshalb nicht unbedingt weniger, aber besser essen sollten.

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2. Den Verzehr bestimmter Gemüsesorten zur Priorität machen

Spinat

Brokkoli

Kürbis

Blumenkohl

Aubergine

Knoblauch

Zwiebel

3. Zwei Stück Obst pro Tag

Wie du bereits weißt, gibt es sehr zuckerreiches Obst, das bei Genuss in großen Mengen direkt zur Gewichtszunahme führt.

Die Ärzte des Medizinischen Instituts für Übergewicht in Europa haben uns erklärt, dass zwei Stück Obst pro Tag der empfehlenswerten Dosis entsprechen.

Und welches Obst eignet sich besonders gut?

Obst mit hellem Fruchtfleisch: Äpfel und Birnen.

Orangen und Erdbeeren sind Quellen von Flavonoiden, mit denen sich Hitzewallungen und Schweißausbrüche lindern lassen.

Granatäpfel.

4. Ja zu Vollkornhaferflocken

Zum Frühstück empfehlen wir den Verzehr von Haferflocken oder Roggenbrot, bei denen es sich idealerweise um Vollkornprodukte handelt.

Auch zum Mittagessen, als Beilage zu Hülsenfrüchten beispielsweise, kann solches Brot gegessen werden.

5. Zweimal wöchentlich Fettfisch

Fische wie Lachs liefern dir hochwertiges Protein und Omega-3-Fettsäuren, die für dein inneres Gleichgewicht ebenso wichtig sind wie für die Gesundheit deines Herzens.

6. Bedeutung von weißem Fleisch und gesunden Fetten

Wir raten dazu, viermal wöchentlich folgende Lebensmittel zu konsumieren:

Hühner- oder Putenfleisch.

Weißfisch, z.B. Kabeljau, Seeteufel.

Leinsamen.

Gib zu deinem Salat einen Schuss Olivenöl und Stückchen von Avocado und Nüssen.

7. Denk daran, zwischen 1,5 und 2 Liter Wasser täglich zu trinken

Es ist sehr wichtig, dass du deinen Körper immer gut hydrierst. Eine Flasche Mineralwasser in der Handtasche ist deshalb nie zu viel.

Nicht nur Wasser, auch ein Gläschen Rotwein pro Tag ist sehr gesund.

8. Ja zu sportlicher Betätigung

Zieh dir bequeme Kleidung an und geh mit einer Freundin an die frische Luft, zu einem Spaziergang oder um ein Stück mit dem Rad zu fahren. Ihr könnt auch schwimmen gehen oder tanzen. Täglich sind 45 Minuten aerober Übungen anzuraten.