Unter den Disteln zählen nur die sogenannten Edeldisteln (Eryngium) und die Kugeldisteln (Echinops) zu den Gartenstauden – die übrigen Distelarten sind zweijährige Pflanzen, die eher mehr Arbeit als Freude machen.

Disteln Staude des Jahres 2019
Foto: 4175959 / pixabay

Inhalt

  1. Mannstreu im Beet anpflanzen
  2. Pflege: Edeldisteln zurückschneiden
  3. Disteln sind beliebt bei Mensch & Tier

Disteln sind kein piksendes Unkraut: Die Gattung der Edeldisteln (Eryngium) haben das Zeug zum Gartenstar – wunderschön-skurril geformt, widerstandfähig-robust und ausgesprochen nützlich: Obwohl sich die meisten Disteln mit ihren Dornen und piksenden Blattränder ganz gut vor potenziellen Fressfeinden zu schützen wissen, sind Edeldisteln für Bienen, Schmetterlinge und einige Vogelarten beliebte Futterspender. Grund genug, mit der Auszeichnung zur “Staudes des Jahres 2019” auf diese unterschätzte Zierpflanzen-Gattung aufmerksam zu machen!

Schon in alten Bauerngärten wurden Edeldisteln wegen ihrer schönen Optik als Auflockerung ins Staudenbeet gepflanzt. Die silbrig-glänzenden Fruchtstände und seine in pulsierendem Stahlblau leuchtenden Blütenstände machen den Mannstreu zum Hingucker im bunten Blütenmeer. Auch in der Vase bereichern edle Disteln mit ihrem extravaganten Aussehen jeden Blumenstrauß: ob als Kontrast zu frischen Schnittblumen oder als optische Dominante in lange haltbaren Trockensträußen.

Mannstreu im Beet anpflanzen

Disteln wachsen in der Freien Natur auf jedem Boden: vom feuchten Sumpf bis zur staubigen Steppe findet man Disteln fast überall. Was die stacheligen Pflanzen fürs Staudenbeet empfiehlt ist ihre Anspruchslosigkeit. Edeldisteln lieben die pralle Sonne (tolerieren aber auch Halbschatten), brauchen nicht viel Wasser (hohe Trockenheitsresistenz) und gedeihen auch auf ausgesprochen nährstoffarmen, mageren Böden!

Kontraproduktiv sind hingegen Staunässe (Standort mit durchlässigem Boden und gutem Wasserabzug wählen) und Dünger! Praxistipp: Disteln beim Düngen weiträumig aussparen! Mannstreu und Co. brauchen zwar keinen Halt im Beet, aber gerade im Winter – wenn die Edeldistel die einzig verbleibende Staude im Beet ist – kann eine Stütze zum Anlehnen sinnvoll sein.

Mannstreu
Mannstreu ist der ideale Begleiter fürs Staudenbeet. Foto: stux / pixabay

Pflege: Edeldisteln zurückschneiden

Disteln zeigen ihre hübschen Blüten im Sommer, doch auch im Winter sind die Samenstände von Mannstreu, Kugeldistel und Co. ein hübscher Blickfang im sonst kahlen Staudenbeet: Wenn Raureif auf den Samenständen glitzert oder die Disteln im Beet ein Schnee-Käppchen tragen, erkennt man die wahre Zier der stacheligen Stauden! Daher sollte der Rückschnitt der Edeldisteln auch bis zum Frühjahr warten, um die Schmuckpflanzen nicht unnötig früh zu entfernen.

Disteln sind beliebt bei Mensch & Tier

Langezeit als Unkraut verpönt, erleben Disteln als natürliche Futterquelle für Gartentiere – nicht nur im Öko-Garten – ein Revival: Disteln produzieren im Sommer Unmengen an Nektar und Pollen, weshalb sie unzählige Bienen, Schmetterlinge und andere Insekten anlocken. Auch ihre Blätter dienen vielen Schmetterlingsraupen als Futter – denen des Distelfalters zum Beispiel. Auch die samentragenden Fruchststände der Edeldisteln sind bei Vögeln wie dem Distel-Fink (Stieglitz) und kleineren Säugetieren sehr beliebt, die die nahrhaften Samen geschickt aus den starren Hüllen picken, anbohren oder vom Erdboden aufsammeln.

Wer einmal den Stieglitz dabei beobachtet hat, wie er auf den verwelkten Blütenkörben einer Distel balanziert und akrobatisch die Samen mit seinem langen Schnabel herauszieht, wird Disteln fortan mit anderen Augen sehen!