Schwimmteich anlegen
Baden im eigenen Schwimmteich ist Urlaub pur. Wir zeigen, wie Sie einen Schwimmteich anlegen und dank Eigenleistung und Schwimmteich-Bausatz rund 8000 Euro sparen!Inhalt
Ein Teich im Garten ist natürlicher Lebensraum für Pflanzen und Tiere und zu jeder Jahreszeit schön anzusehen. Soll er auch zum Baden genutzt werden, kommt nur ein Schwimmteich in Frage. Im Gegensatz zum Pool hat der Badeteich viele Vorteile: Das Wasser im Schwimmteich wird nicht mit Chlor, sondern biologisch-mechanisch auf natürliche Weise gereinigt. Pflanzen, Kiesschicht und Mikroorganismen sowie die permanente Durchströmung des Filters übernehmen die Reinhaltung. Das Teichwasser ist weich und klar – ganz ohne Chlor. Hinzu kommen die günstigeren Betriebskosten als bei Swimmingpools, die sich bei unserem Modell auf rund 50 Euro im Jahr belaufen.

Unser Oase Swimpond Set lässt sich kostengünstig selbst einbauen – es wird vom Hersteller als Bausatz angeboten. Alle Elemente des Schwimmteiches sind einfach zu montieren, und das Gesamtsystem ist intelligent aufeinander abgestimmt. Das schafft Sicherheit für den Selbstbauer. Darüber hinaus wird für den Bausatz-Schwimmteich eine exakte Bauanleitung mitgeliefert. Alle Bauteile inklusive Pumpen-Technik und maßgenau vorkonfektioniertem Foliensack werden auf zwei Euro-Paletten angeliefert. Aufwendige Folienschweißarbeiten auf der Baustelle entfallen.
Grundlagen: Schwimmteich anlegen
Vor dem Bau sind aber unbedingt einige Dinge zu klären. So sollte der Standort Ihres Schwimmteiches in einem teilweise beschatteten Bereich liegen, denn direkte Sonneneinstrahlung erhöht die Gefahr von Algenbildung. Auch dicht am Teichrand stehende Laubbäume sind ungeeignet. Anstehendes Grundwasser kann während des Baus zum Einsturz der Baugrube führen oder aufwendige Drainagemaßnahmen erfordern. Im Zweifelsfall hilft nur eine Probebaggerung.

Sind Badeteiche genehmigungspflichtig? In Außenbezirken ja, innerhalb von Baugebieten sind Wasserbecken bis 100 m3 Inhalt in der Regel genehmigungsfrei. Fragen Sie zur Sicherheit bei Ihrer Gemeinde (Bauamt) nach. Wasser übt besonders auf Kinder eine magische Anziehungskraft aus. Daher muss der Betreiber eines Schwimmteiches diesen mit einem Zaun und abschließbarem Tor sichern.
Wer Zeit und Lust zum Buddeln hat, kann die Grube seines Schwimmteiches natürlich mit Schaufel, Spitzhacke und Schubkarre ausheben. Wem das zu mühevoll ist, der sollte dafür leistungsfähige Baumaschinen einsetzen. Für den Aushub unserer zirka 9 x 4 m großen und 1,65 m tiefen Grube haben wir einen Minibagger zusammen mit einem versierten Fahrer engagiert. Der Minibagger mit 1,5 t Eigengewicht passt spielend auf einen Pkw-Anhänger. Selbst enge Gartentüren stellen kein Hindernis dar. Der Aushub für den Schwimmteich konnte mit dem Minibagger und zwei Minidumpern für den Abtransport des Bodens in einem Tag abgeschlossen werden. Immerhin wurden dabei rund 50 m3 loses Erdreich ausgehoben und auf dem Grundstück verteilt.
Schwimmbereich und Regenerationszone
Ein Badeteich besteht grundsätzlich aus dem Schwimmbereich und einer bepflanzten Regenerationszone, in der die natürliche Wasseraufbereitung stattfindet. Beide Bereiche sind in unserem Fall durch Leichtbauwände voneinander abgetrennt. Da die Wände etwa 20 cm unterhalb der Wasseroberfläche enden, findet im Teich ein permanenter Wasseraustausch statt. Die Umwälzung des Wassers besorgt eine kleine Kreiselpumpe, die unterhalb des Steges in der Kompaktfiltereinheit untergebracht ist. Die einzige Pumpe hat eine Leistung von maximal 30 Watt und wird mit 12 Volt betrieben, was bei Badeteichen aus Sicherheitsgründen vorgeschrieben ist. Die Pumpe drückt das in Schwammfiltern gereinigte Wasser vom Grund des Filterkastens in eine Ringdrainage, die sich unter dem Kiesbett in der Regenerationszone befindet. Dort werden überschüssige Nährstoffe im Wasser von den Mikroorganismen und den Teich-Pflanzen abgebaut. Über ein sich dem jeweiligen Wasserstand anpassendes Skimmerwehr fließt ständig mit Laub, Blütenstaub und anderen Stoffen verunreinigtes Oberflächenwasser in die Filtereinheit nach. Mit wenig Energieaufwand wird dadurch ein permanenter Wasserkreislauf geschaffen, der die Selbstreinigungskräfte des gesamten Teichsystems unterstützt. Und dieses Prinzip funktioniert nach unserer Erfahrung hervorragend.
Algen im Schwimmteich bekämpfen

Ein Schwimmteich verfügt, wie jedes natürliche Gewässer, über biologische Selbstreinigungskräfte. Pflanzen und Mikroorganismen in der Regenerationszone bauen die überschüssigen Nährstoffe im Wasser ab und wirken somit dem Algenwachstum entgegen. Jeder Teich ist natürlichen Schwankungen unterworfen, so dass es grundsätzlich keine gleichbleibende Wasserqualität gibt. Besonders bei übermäßigem Nährstoffeintrag durch Laub, Blütenstaub und andere organische Stoffe kann es im Frühjahr zu Trübungen des Wassers kommen. Ein Schwimmteich-Besitzer muss wissen, dass ein kurzfristiger Algenbestand durchaus zu einem funktionierenden Teichsystem gehört. Algen beeinträchtigen aber die Funktion des Schwimmteichs nicht. Sie produzieren durch Photosynthese Sauerstoff und damit die Lebensgrundlage für Mikroorganismen, die aufgrund der guten Nahrungssituation immer stärker werden. So werden auch die Algen auf natürliche Weise in ihre Schranken gewiesen.
Das biologische Gleichgewicht im Schwimmteich pendelt sich wieder ein. Die Leistungsfähigkeit des biologisch-mechanischen Aufbereitungssystems eines Schwimmteichs hat natürlich auch seine Grenzen. Oberstes Gebot sollte daher die Vermeidung übermäßigen Nährstoffeintrags in den Teich sein. Das gilt bereits beim Bepflanzen des Regenerationsbereiches. Deshalb haben wir 115 Sumpf- und Wasserpflanzen aus erdeloser Logatainer-Kultur (Flor Rekult) in die Kiesfilterschicht gesetzt. Das Gros der wasserreinigenden Pflanzengesellschaft besteht aus typischen Repositionspflanzen wie Wundersegge (Carex appropinquata), Schnabelsegge (Carex rostrata) oder Schmalblättriger Blasensegge (Carex vesicaria). Daneben wurden auch blühende Arten wie Sumpfschwertlilie (Iris pseudacorus), Blutweiderich (Lythrum salicaria), Brennender Hahnenfuß (Ranunculus flammula) und Sumpfvergissmeinnicht (Myosotis palustris) gepflanzt. Sie gelten ebenfalls als Leistungsträger in der Wasserreinigung.
Praxistipp: Trotz Nährstoffentzugs durch Pflanzen und permanenter Wasserzirkulation bilden sich im Schwimmteich nach einiger Zeit Sedimentflocken am Grund. Sie werden beim Baden aufgewirbelt und sorgen für eine kurze Trübung des Wassers. Deshalb den Boden regelmäßig mit einem Schlammsauger reinigen, um dem Teich dabei die in den Ablagerungen gebundenen Nährstoffe zu entziehen. Fadenalgen weisen grundsätzlich auf eine gute Wasserqualität hin und können mit einem Kescher herausgefischt werden.
Quelle: selbst ist der Mann