Bist du ein Stressesser oder eher ein Stresshungerer? In anstrengenden Situationen verhält sich jeder Mensch anders. Und das wirkt sich auch auf die Nahrungsaufnahme aus. Der eine isst, um sich besser zu fühlen, der andere bekommt keinen Bissen hinunter. Ob man bei Stress tatsächlich hungert oder isst, hängt häufig vom Auslöser ab. Starke Stressreize führen eher zur kulinarischen Abstinenz, während leichte Auslöser zu vermehrter Nahrungsaufnahme führen.

Der Stresshungerer

Starke Stressreize oder Emotionen hemmen üblicherweise das Essverhalten. Das kann zu längerer Appetitlosigkeit führen oder dazu, dass das Essen einfach nicht schmecken will. Länger andauerndes Stresshungern führt in der Regel zur Einschränkung der körperlichen und geistigen Leistungsfähigkeit. Völlig normal ist daher auch die Essensverweigerung von Kindern, die großem Druck ausgesetzt sind. So können Kinder im Schul- oder Prüfungsstress meist nicht frühstücken.

Der Stressesser

Beim Stressesser führen vor allem negative Emotionen zum Essen. Dieser Typus versucht, den Stressreiz durch Essen zu vermindern oder zu bewältigen. Auch Kinder lernen früh, dass Essen oft eine Belohnung für große und kleinere Leistungen ist. Das damit verbundene Risiko: Diese Kinder tragen großes Potenzial in sich, zum Stressesser zu werden. Diese greifen häufig zu schnell verfügbaren Snacks. Steigt die Belastung, steigt auch der Nahrungskonsum. Meist sind es fettreiche, zucker- und salzhaltige Lebensmittel. Zudem isst dieser Typus schneller, kaut weniger und nimmt größere Bissen zu sich. Auf diese Weise wird Stress schnell zum Dickmacher.

Unter Zeitdruck leidet die Ernährung

Wenn wir jede Minute verplant haben, greifen wir gerne mal zu Fastfood, denn zwischen den Terminen muss das Essen schnell verfügbar sein. An den Griff zu gesunden Snacks wie Obst und Gemüse wird dabei kaum gedacht.

Stressförderer

Zu fetthaltiges Essen stresst den Körper und belastet ihn. Die Konzentrationsfähigkeit wird dadurch beeinträchtigt. Sehr fettreiche Speisen sind somit ein Stressförderer. Dabei könnte die richtige Lebensmittelauswahl den Belastungslevel sogar senken. Wer optimal mit Nährstoffen versorgt ist, ist gelassener und hat eine höhere Stresstoleranz. Wichtig ist dabei auch, sich genügend Zeit für die Mahlzeiten zu nehmen und nicht nebenher zu essen.

Die optimale Anti-Stress-Ernährung für Stressanfällige

  • Reichlich Getreide und Getreideprodukte wie Hafer, Reis, Müsli, Hirse, Weizen, Roggen
  • Obst (besonders Bananen, Datteln, Feigen) und Gemüse (Kartoffeln)
  • Fisch mit hohem Omega-3-Anteil (Lachs, Thunfisch, Hering, Makrele, Saibling)
  • Pflanzliche Öle wie Raps-, Lein-, Walnuss-, Sojaöl
  • Hülsenfrüchte wie Bohnen, Linsen, Kichererbsen, Soja
  • Nüsse und Samen, v.a. Walnuss, Paranuss, Pistazien, Kürbiskerne, Sesam
  • Ergänzt durch fettarme Milchprodukte
  • Süßigkeiten, v.a. Schokolade (in moderaten Mengen)

Besonders gut geeignete Getränke bei Stress sind

  • Wasser und Mineralwasser (besonders magnesiumhaltige Getränke)
  • Fruchtsäfte (am besten verdünnt), frisch gepresster Orangensaft, Gemüsesäfte
  • Grüner oder weißer Tee, Kräutertees