Crocs: Darum sind Plastik Clogs schlecht für die Gesundheit
Schaust Du auch gerne auf die Füße der Menschen, denen Du auf der Straße begegnest? Es ist interessant, sich die Schuhe genauer anzusehen, um einen Rückschluss über die Fußgesundheit oder modische Präferenzen zu ziehen. Vielleicht solltest Du auch Deine eigenen Schuhe daraufhin ansehen. Die Entwicklung von Fußproblemen wie Hühneraugen, Spreizfüßen, Fersenbeinen, Hornhaut, Hammerzehen und Schweißfüßen geht nämlich auf das jahrelange Tragen von falschem Schuhwerk zurück. Hier punkten besonders die beliebten Flip-Flops, die bunten Plastikschuhe der Marke Croc und ihre zahlreichen Nachahmer, sowie die klobigen UGG Boots aus Australien mit negativen Werten. Nicht nur modisch sind solche Schuhe echte Herausforderungen, sondern vor allem aus orthopädischer und medizinischer Sicht.
Der sagenhaften Beliebtheit solcher Kunststoff-Schuhe tut das keinen Abbruch. Als junger Mensch bedenkt man in der Regel nicht, welche schmerzhaften Folgen das langjährige Tragen von Plastiksandalen oder Flip-Flops 30 Jahre später haben wird. Als besonders prekär für die Entstehung chronischer Fußprobleme beurteilen die Orthopäden zu enge und zu klein gekaufte Schuhe sowie zu große und zu hohe Schuhe. Auch zu weiche Schuhe wie die beliebten UGG Boots, sowie aus Plastikgranulaten hergestellte Schuhe, die dem Fuß keinerlei Halt bieten und zudem meistens sehr schadstoffbelastet sind, fallen bei den Fachleuten durch. Die Rede ist heute von den herrlichen bunten Kunststoffschuhen, die von verschiedenen Herstellern stammen. Solche unkomplizierten Schuhe sind als Crocs, Kunststoff-Clogs oder Chung Chi-Sandalen besonders bei Kindern beliebt.
Schmerzhafte Fußprobleme als Folge von falschem Schuhwerk
Die Eltern tun den Füßen ihres Nachwuchses allerdings nichts Gutes, wenn sie solche Bequem-Schuhe anschaffen und dauerhaft tragen lassen. Da diese Latschen oft barfuß getragen werden, können die in ihnen enthaltenen Schadstoffe ungehindert über die Haut in den Organismus aufgenommen werden. Tatsächlich haben nur die Kunststoff-Clogs von einem einzigen Hersteller beim Öko-Test Schadstofftest eine gute Note erhalten – aber ausgerechnet das sind die Kunststofflatschen, die bei den Umsätzen hinterherhinken. Die Marke Crocs und ihre zahlreichen Nachahmer sind einfach bekannter und folglich auch weiter verbreitet. Vor allem werden sie wohl als besser aussehend wahrgenommen. Man findet solche Schuhe heutzutage überall, selbst in Supermärkten oder bei Aldi angeboten. Ein schnelles Zubrot ist für die Händler insbesondere in Urlaubsorten mit Stränden garantiert. Dabei sollte gerade dort der Umwelt- und Schadstoffaspekt im Vordergrund stehen.
Heute steht der Markenname „Crocs“ längst für die Gesamtheit solcher Kunststoffsandalen – ähnlich wie „Tempo Taschentücher“ als Synonym für Papiertaschentücher benutzt wird. In diesem Sinne benutzen wir dieses Synonym hier auch. Die Verallgemeinerung solcher Plastikschuhe unter einem Produktnamen erschwert aber die Lage für die Menschen, die lieber auf gesundes Schuhwerk achten. Wer seine Plastik-Sandalette nur am Strand trägt, macht es richtig. Jenseits solcher Nutzungen sollten lieber andere Schuhe getragen werden. Ideal unterstützen und führen Schuhe den Fuß mit einem eingearbeiteten Fußbett. Gute Schuhe bestehen aus atmungsaktivem und vegetabil gegerbtem Leder, das auch in Sachen Haltbarkeit, Reparaturfähigkeit und Gesundheitswert punkten kann. Auch vegane Lederimitate und Kunstleder sind in Ordnung, solange sie hochwertig verarbeitet werden und ein Fußbett aufweisen. Entsorgungsprobleme gibt es aber auch hier.
Was spricht eigentlich gegen Crocs?
Viele Gründe sprechen gegen die allseits beliebten Plastiksandalen. Seit diese Schuhe 2002 eingeführt wurden, stoßen die Kunststofftreter auf ein sehr geteiltes Echo. Sie gelten als prollig, schadstoffbelastet, unmodisch, klobig, umweltbelastend und ungesund. Die Verkaufszahlen sind allerdings davon unbeeinflusst geblieben. Über 300 Millionen solcher Plastiklatschen bevölkern diesen Planeten – und es werden immer mehr. Kinder in China, Syrien, Amerika oder Deutschland lieben solche Schuhe genauso wie deren Eltern. Alte Menschen, die bereits Fußprobleme haben und in keinen normalen Schuh mehr hineinpassen, tragen gerne Crocs. Da diese Kunststoff-Clogs nicht allzu viel kosten, sind auch alleinerziehende Mütter, Hartz IV-Empfänger oder Rentner in Altersarmut dankbar, dass sie sich so billige Schuhe kaufen können.
Orthopäden warnen seit Jahr und Tag davor, Tag für Tag auf solchen Schuhen zu gehen. Die Mediziner nehmen seit 2002 einen rasanten Zuwachs von Fußproblemen wie deformierte Zehen, eingewachsene Nägel, chronische Sehnenentzündungen, Hühneraugen oder vermehrte Hornhautbildung wahr. Wer im Sommer Crocs trägt, und seine Füße im Winter in modischen UGG Stiefeln verpackt, wird später unter Gelenkproblemen und schmerzenden Füßen leiden. Das Resultat Deiner Fehlentscheidungen in Sachen Schuhwerk kann Dir das Leben über viele Jahre zur Hölle machen. Denn Deine Mobilität ist mit den erworbenen Fußproblemen und Gelenkschmerzen dauerhaft eingeschränkt. Die Crux mit den bunten Plastiklatschen ist, dass sie der Ferse keinen Halt bieten. Der Fuß wird im Schuh nicht stabilisiert. Die Sohle muss daher durch die Zehen festgehalten werden. Der Fuß rutscht hin und her, der Croc wird nach und nach schief getreten. Zudem stolpern die Träger solcher Schuhe deutlich öfter.
Jede Menge Fußprobleme sind garantiert
Viele Orthopäden, Podologen und Fußspezialisten wenden sich vehement gegen das Tragen von Crocs und artverwandten Plastikschuhen. Die Plastikclogs sind in der Mitte biegsam und weich. Sie haben kein Fußbett, sondern geben beim Gehen nach. Wenn ein Patient mit Fersenschmerzen oder Schmerzen im Fußgewölbe zum Orthopäden geht, hat er sehr oft Crocs, Flip Flops oder UGG Boots getragen. Es gibt aber auch Menschen, die tatsächlich von so weichen und breiten Schuhen profitieren. Alte Menschen mit Herzerkrankungen, die zu starker Ödem-Bildung am Fuß und im Knöchelbereich führen, oder Menschen mit einem sehr hohen Fußgewölbe haben oft Probleme, in normale Schuhe hineinzupassen. Hier wären Kunststoff-Clogs ausnahmsweise einmal positiv zu sehen.
Ansonsten gibt es kein vernünftiges Argument, das für das Tragen solcher Schuhe spricht. Im Gegenteil. Nicht einmal in unschönen und schmutzintensiven Berufen wie Schlachter auf dem Schlachthof, Bademeister oder anderen feuchten Bereichen sind solche Schuhe als dauerhafte Lösung sinnvoll. Sie bilden im Gegenteil einen nicht zu unterschätzenden Gefahrenherd. Sie begünstigen das Stolpern und Ausrutschen in einem Ausmaß, das ein hohes Verletzungs- und Unfallrisiko nach sich zieht. Entgegen der Realitäten werben die Hersteller gerne mit dem praktischen Nutzen ihrer bunten Plastikclogs. Diese sind vor allem in der warmen Jahreszeit der Renner. Auch gefütterte als Hausschuhe im Winter erfreuen sie sich hoher Beliebtheit. In bestimmten gastronomischen oder medizinischen Berufsfeldern, wo Hygiene besonders wichtig ist, tragen viele Mitarbeiter solche Schuhe.
Werbeversprechen stimmen nicht immer!
Den Werbeversprechen der Hersteller zufolge, schützen die Clogs den Fuß besser als offene Riemchensandalen. Zugleich belüften sie ihn angeblich ebenso gut. Das ist aber nicht richtig. Die Sohle der Crocs ist kompakt und nicht belüftet. Der Fuß sondert im Tagesverlauf viel Schweiß ab, aber die Plastiksohle nimmt diesen nicht auf. Die Gefahr von Schweißfüßen und Fußpilz wächst trotz einer antibakteriellen Beschichtung. Zudem muss der Träger bei fettigen, nassen oder glatten Böden – zum Beispiel in einem Imbiss, im Schlachthof, einer Schwimmhalle oder einer Klinik-Wäscherei – damit rechnen, auszurutschen.
Die Hersteller empfehlen ihre Plastiktreter oft genug bei bereits bestehenden Fußproblemen. Die breite Form der Plastikclogs soll bei Fußproblemen hilfreich sein. Doch sie treibt den Vorderfuß im Zehenbereich auseinander. Auf lange Sicht sind schmerzhafte Rücken-, Hüft- oder Knieprobleme unvermeidbare Folgen. Die antibakterielle Beschichtung des Materials soll vor Fußschweiß schützen. Das ist falsch, denn sie verhindert nicht, dass die Schweißdrüsen an der Fuß-Unterseite Schweiß absondern. Die Beschichtung verhindert nur eine Weile, dass dieser sich mit markantem Duft zersetzt. Sogar beim diabetischen Fuß mit seinen Nervenstörungen sollen die Crocs die Lösung sein. Dabei ist längst erwiesen, dass nichts davon so zutrifft.
Auch die Schadstoffbelastung der Plastik-Clogs hat mehrfach für Furore gesorgt. Manche der von Öko-Test vorgefundenen Schadstoffe stehen im Ruf, extrem krebserregend zu sein. Gesund sind die Crocs auch für die bereits stark belastete Umwelt nicht. Die Frage, wie lange solche Schuhe benötigen, bis sie sich auflösen, wird vom niemandem beantwortet. Doch das Problem mit dem Mikroplastik sollte mittlerweile jedem bekannt sein.
Bequemlichkeit ist nicht alles
Die meisten Menschen finden diese Plastikclogs zuerst unansehnlich. Die Briten haben solche Plastik-Clogs daher als „ugly shoes“ gebrandmarkt. Doch wenn die zunächst abgeneigten Menschen erst einmal weiche Plastik-Clogs anprobiert haben, siegt oft die Bequemlichkeit. Du musst solche Schuhe weder putzen noch schonen. Sie vertragen Nässe und Hitze, Kälte, Strandsand und betonierte Wege. Sie sind himmlisch bequem – zumindest, bis sich Fußprobleme einstellen. Schief getretene oder satt gesehene Clogs und Konsorten können einfach entsorgt und durch neue ersetzt werden, wann immer es dem Träger beliebt. Kunststoff-Clogs sind herrlich preiswert. Viele Menschen schaffen daher gleich für die ganze Familie Plastik-Clogs an. Mancher trägt sie lieber mit Söckchen. Andere bevorzugen sie barfuß. Doch statt den Fuß beim Gehen vernünftig abzurollen, schlurfen die Träger damit eher vor sich hin.
Ein Spreizfuß wird mit Clogs wahrscheinlicher. Außerdem verändert sich unmerklich auch der Gang. Hüfte und Knie erfahren stärkere Belastungen. Gegen ein gelegentliches Tragen von Plastikschuhen im Urlaub ist nichts einzuwenden. Gegen ein dauerhaftes Tragen der klobigen Plastik-Clogs aber sehr wohl. Zu dieser Erkenntnis kommen viele Menschen aber erst, wenn die Füße schon wehtun. Manche Nutzer ziehen dann aber den falschen Schluss. Sie kaufen sich zum Beispiel Einlagen, Halbeinlagen oder Fußbetten im Internet und legen diese in die weichen Clogs. Das verschlimmbessert die Situation aber noch, weil die Füße nun noch mehr ins Schwimmen geraten. Zudem sind solche Schuhe überhaupt nicht für solche Verwendungen ausgelegt.
Schrumpfende Schuhe? Kein Witz, sondern wahr
So mancher hat schon erlebt, dass vor der Haustüre abgestellte Clogs bei hohen Temperaturen bis zu zwei Schuhgrößen schrumpfen können. Das haben Tests vom TÜV Rheinland bestätigt. Nötig sind dafür etwa 50 Grad Celsius. Diese Temperaturen werden beispielsweise im Hochsommer um die Mittagszeit in einem Campingzelt erreicht. Hersteller Aldi verwendet für seine Clogs Ethylen-Vinylacetat-Copolymere, kurz EVAC. Andere Hersteller stellen ihre Croc-Imitate aus einem aufgeschäumten Kunststoff her, in dem mikrofeine Luftblasen enthalten sind. Die Original-Crocs werden aus einem patentierten Kunstharzgemisch hergestellt. Auch dieses ist aber nicht gefeit gegen Hitzeeinwirkungen und nachfolgendes Schrumpfen.
Am hochsommerlich warmen Strand auf Ibiza, in Italien oder Griechenland sollten die Plastik-Sandaletten mit einem Handtuch abgedeckt werden. Der Sand kann sich in der Mittagshitze schon mal so stark aufheizen, dass die bunten Clogs anschließend nicht mehr passen.