Mundgeruch ist eine äußerst unangenehme Erscheinung, die für viele Betroffene ein besonders peinliches Thema darstellt. Das tückische an einem schlechtem Atem ist vor allem die Tatsache, dass man ihn selbst in der Regel als letztes bemerkt. Wird man schließlich von einer außenstehenden Person auf den Mundgeruch aufmerksam gemacht, schleicht sich schnell ein beschämendes Gefühl ein. Der unliebsame Duft kann dabei viele unterschiedliche Ursachen haben. Einerseits ist es nach dem Aufstehen ganz normal, aus dem Mund nicht gerade nach frischer Pfefferminze zu riechen. Auch der Konsum von einigen Lebensmitteln und Genussgütern tut sein Übriges, um Mundgeruch herbeizuführen. Dazu zählt klassischerweise der Verzehr von Mahlzeiten, die viel Knoblauch und Zwiebeln enthalten, aber auch Kaffee, Zigaretten und Alkohol sorgen für die berühmte „Fahne“. Heute erklären wir euch, warum wir eigentlich Mundgeruch bekommen und wie ihr es schafft, den Mief mit einfachen Mitteln innerhalb kürzester Zeit wieder zu vertreiben.

Wie entsteht Mundgeruch?

Die Medizinwelt unterscheidet hierbei zwischen zwei Arten von Ursachen. Liegt der Auslöser des Mundgeruches direkt im Mundraum, wie es in neun von zehn Fällen zutrifft, dann benennt der Fachmann das Phänomen mit „Foetor ex ore“, was so viel wie „übler Geruch aus dem Mund“ bedeutet. In der Praxis schlägt sich das dann so nieder, dass der Betroffene den unangenehmen Geruch nur verbreitet, wenn sein Mund auch wirklich geöffnet ist. Bei der sogenannten „Halitosis“ ist wiederum jede Form von ausgeatmeter Luft von einem faden Beigeruch betroffenen, selbst dann, wenn sie nur durch die Nase verströmt wird. Im ersten Fall liegen die Ursachen vor allem bei einer mangelnden Zahnpflege, und den daraus folgenden Zahnerkrankungen, die aus einer ungenügenden Mundhygiene resultieren können. Doch auch ein verminderter Speichelfluss, etwa nachdem man lange nichts gegessen oder getrunken hat, Entzündungen im Mundraum und der Konsum der Eingangs erwähnten Nahrungs- und Genussmittel, führen in diesem Zusammenhang zum Mundgeruch. Letzteres trifft zwar auch bei einer Halitosis zu, daneben können aber auch Schnupfen, Bronchitis, Krankheiten im Magen-Darm-Bereich und in der Speiseröhre, sowie Stoffwechselerkrankungen, wie beispielsweise Diabetes, für den schlechten Atem verantwortlich sein.

Bakterien und Mikroorganismen als Übeltäter

Unser Mundraum ist gleichzeitig der Lebensraum von unzähligen Bakterien und Kleinstorganismen. Diese besiedeln vor allem die Zahnzwischenräume, die Zunge, die Mundschleimhaut und kleinere Vertiefungen. Die winzigen Organismen sind unter anderem dafür zuständig, Speisereste zu zersetzen und beim Zellstoffwechsel zu helfen. Bei diesen Vorgängen entstehen jedoch auch flüchtige Schwefelverbindungen, welche aus schwefelhaltigen Aminosäuren gebildet werden. Diese Verbindungen kommen unangenehmer Weise mit einem fauligen Duft daher, den wir anschließend als den typischen Mundgeruch wahrnehmen. Je nach Art der Nahrungsmittel, sind auch die anfallenden Schwefelverbindungen unterschiedlich stark ausgeprägt. Als besonders „arbeitsaufwändig“ für die Mikroorganismen gelten vor allem eiweiß- und fettreiche Speisen, die somit, in Folge ihrer körperinternen Aufbereitung ,mit einem intensiveren Mundgeruch einhergehen, als andere.

Mundgeruch aufgrund eines trockenen Mundes

Um diese unangenehmen Rückstände fortzuspülen, setzt der Körper den Speichel ein. Die Flüssigkeit dient unter anderem dazu, Speisereste, Bakterien, Viren und Pilze zu entfernen und enthält obendrein Abwehrstoffe, um Entzündungen im Mundraum vorzubeugen, beziehungsweise diese schneller abklingen zu lassen. Außerdem schützt der Speichel unsere Zähne vor aggressiven Bakterien. Wenn die Speichelproduktion nun aber verringert wird, greifen diese Schutzmechanismen freilich nicht mehr so, wie der Körper es vorgesehen hat. Die Gründe für einen trockenen Mund sind vor allem das häufige Atmen durch selbigen und eine drastisch zurückgeschraubte Nahrungsaufnahme, wie sie beispielsweise während des Fastens stattfindet. Da der Körper nun keinen Nachschub an Versorgungsmitteln erhält, bedient er sich an seinen eigenen Reserven. Beim Abbau dieser Fette und Proteine entstehen übelriechende Nebenprodukte, die unter anderem über die Atemwege ausgeschieden werden. Die Speichelproduktion wird auch während des Schlafens runtergeschraubt, da der Körper die Flüssigkeit in dieser Zeit schlichtweg nicht für Verdauungs- und Zersetzungsarbeiten braucht. Die Folge ist, dass die Bakterien in der Mundhöhle Überhand nehmen, da sie nicht mehr abtransportiert werden. Nun entsteht ein belegtes Gefühl auf der Zunge, dass unsere Mitmenschen als Mundgeruch wahrnehmen.

Wege, um den Mundgeruch zu beseitigen

Doch was kann man tun, wenn man selbst von Mundgeruch betroffen ist? Im Folgenden präsentieren wir dir ein paar einfache Wege, die dir dabei helfen werden, einen schlechten Atem zu reduzieren und wieder unbeschwert am Leben teilnehmen zu können.

Die richtige Zahnpflege

Der erste Gedanke geht hierbei natürlich zum klassischen Zähneputzen. Die Zahnbürste sollte mindestens zweimal täglich zur Hand genommen werden. Die Zähne sollten hierbei gründlich und systematisch gereinigt werden, damit möglichst alle Stellen im Mund erreicht werden. Um die Zahnzwischenräume gezielt zu bearbeiten, sollte ebenfalls täglich Zahnseide verwendet werden. Oft lagern sich hier Speisereste ab, die von den Borsten der Zahnbürste nicht entfernt werden können. Auch die Zunge möchte nicht vernachlässigt werden, am besten benutzt du hierfür einen Zungenschaber, den es in jeder gut sortierten Drogerie zu finden gibt. Von chemischen Mundspülungen sollte indes abgeraten werden, da diese die körpereigene Mundflora zu sehr durcheinander bringen. Stattdessen sollte auf natürliche Produkte zurückgegriffen werden. Diese Mundwässer sind schnell hergestellt und was sich dazu am besten eignet, erfährst du nun.

Salbeitee

Hierzu musst du einfach einen viertel Liter Wasser aufkochen und damit anschließend die getrockneten Salbeiblätter übergießen. Diesen Aufguss lässt du nun etwa 10 Minuten lang ziehen. Damit sich die Mundspülung nicht zur Qual entwickelt, solltest du den Tee gut abkühlen lassen, bevor du mit dem Gurgeln beginnst. Salbei enthält Polyphenole, welche antibakteriell wirken. Deshalb eignet sich der Tee nicht nur dazu, fiese Geruchserreger zu entfernen, sondern hilft auch bei Halsschmerzen und Mandelentzündungen. Den gleichen Effekt haben übrigens auch Kamillen- oder Schwarztee, es ist also für jeden Geschmack etwas dabei.

Apfelessig

Die hart gesottenen unter euch können die Spülung auch mit einem Apfelessig-Wasser-Gemisch durchführen. Dafür müsst ihr einfach einen Esslöffel naturtrüben Apfelessigs in ein Glas Wasser geben und damit anschließend den Mundraum einige Sekunden lang gründlich durchspülen. Aufgrund seiner natürlichen desinfizierenden Eigenschaften ist Essig das ideale Mittel, um Mundgeruch schnell zu vertreiben.

Teebaumöl

Bei der Verwendung von Teebaumöl reichen bereits zwei in Wasser aufgelöste Tropfen aus, um eine natürliche Mundspülung zu kreieren. Das wohlduftende Öl ist ein Allrounder unter den Hausmitteln und wirkt ebenfalls bakterienhemmend. Am besten kommt es direkt nach dem Zähneputzen zum Einsatz.

Zitronensaft

Für das selbst hergestellte Zitronenwasser genügt die Hälfte einer frischen Zitrone, deren Saft in einem Glas Wasser verrührt wird. Die Säure der gelben Frucht sorgt dafür, dass das Bakterienwachstum in der Mundhöhle reduziert wird und regt gleichzeitig die Speichelproduktion des Körpers an. Nach der Spülung sollte mit dem Zähneputzen jedoch mindestens 30 Minuten gewartet werden. Auch sollte vorher unbedingt abgeklärt sein,ob eine Unverträglichkeit gegenüber Zitrusfrüchten vorliegt.

Heilerde

Heilerde eignet sich nicht nur wunderbar als Gesichtsmaske, sondern wird auch bei der Bekämpfung von Mundgeruch eingesetzt. Das Pulver kommt mit einer giftbindenden Wirkung daher und hilft dabei, Schadstoffe aus dem Körper herauszuführen. Um mit Heilerde eine natürliche Mundspülung anzurühren, wird ein Teelöffel des Pulvers in einem Glas lauwarmen Wasser aufgelöst. Der eigenwillige Geschmack ist sicherlich nicht jedermanns Sache. Nach mehrmaligem, gründlichen Nachspülen mit klarem Wasser, sollte dieser aber schnell beseitigt sein.

Ölziehen

Die gleichen, entgiftenden Eigenschaften wie die Heilerde, haben auch viele Sorten unseres herkömmlichen Speiseöls. Am besten sollte man ein kaltgepresstes Oliven- oder Sonnenblumenöl verwenden. Beim Ölziehen werden ein bis zwei Esslöffel der Substanz für einen Zeitraum von zehn Minuten, mithilfe der Zunge im Mund hin und herbewegt. Anschließend wird das Öl ausgespuckt und der Mund gründlich mit Wasser ausgespült. Die Flüssigkeit hilft übrigens auch dabei, das Bakterienwachstum im Mund dauerhaft zu reduzieren.

Backpulver

Das zum Backen benutzte Triebmittel entfernt streng riechende Belege auf der Zunge und normalisiert den pH-Wert der Mundhöhle. Ein halber Teelöffel des Pulvers vermischt mit Wasser reicht aus, um ein schonendes, natürliches Mundwasser herzustellen und dem Mundgeruch „Lebewohl“ zu sagen.

Neben diesen selbst hergestellten Spülungen gibt es noch weitere Mittel, die jedoch ohne weitere Zusätze auskommen.

Kaffeebohnen

Eingangs haben wir noch erwähnt, dass der Konsum von Kaffee den Mundgeruch verstärken kann. Dies gilt allerdings nur für das aufgebrühte Getränk und nicht etwa für die unbelassenen Kaffeebohnen, welche auf natürliche Weise für einen frischen Atem sorgen. Wer sich für das Kauen von Kaffeebohnen entscheidet, hat dabei auch einen großen Vorteil gegenüber den weitverbreiteten Pfefferminzbonbons und Kaugummis. Diese enthalten in den meisten Fällen eine nicht geringe Menge Zucker, welcher wiederum unsere Zähne angreift. Wer den Geschmack von Kaffee nicht mag, der kann auch zu Ingwer, Fenchel oder frischer Petersilie greifen.

Birkenrindenzucker

Gerade noch haben wir den in Kaugummis enthaltenen Zucker verflucht und schon empfehlen wir ihn euch als Waffe gegen Mundgeruch? Ganz so verdreht ist es nicht. Beim Birkenrindenzucker handelt es sich um eine natürliche Art des Zuckers, die im Gegensatz zu seinem industriellen Pendant kein Karies hervorruft. Ganz im Gegenteil hat Xylit, wie der Birkenrindenzucker auch genannt wird, sogar die Eigenschaft, der unliebsamen Zahnkrankheit vorzubeugen. Nehmt einfach einen halben Teelöffel des Zuckers und bewegt diesen für ca. zwei Minuten in eurem Mund von der einen zur anderen Seite. Anschließend spuckt ihr die Substanz wieder aus und verzichtet für eine halbe Stunde darauf, etwas zu trinken. Am besten verwendet ihr den Birkenrindenzucker, nachdem ihr euch bereits die Zähne geputzt habt.

Wir hoffen, dass euch unsere heutige Auswahl gefallen hat. Wie ihr seht, gibt es viele Hausmittel, die schnell hergestellt sind und dabei noch sehr effektiv gegen Mundgeruch wirken. Wahrscheinlich habt ihr sogar bereits einige der Zutaten daheim und könnt direkt mit den Prozeduren loslegen. Eine Sache wollen wir zum Ende jedoch nicht unerwähnt lassen. Wer trotz der richtigen Pflege über einen sehr langen Zeitraum von einem schlechten Atem geplagt ist, ohne dass es dafür einen offensichtlichen Grund gibt, sollte unbedingt einen Arzt aufsuchen. Vor allem, wenn der üble Geruch mit anderen Beschwerden, wie Husten und Bauch- oder Kopfschmerzen einhergeht, sollte ein Fachmann konsultiert werden. Auf diese Weise können mögliche Ursachen ergründet und weitere Schritte zur Beseitigung des Problems eingeleitet werden.

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