Du bist ständig müde und kannst dich zu nichts aufraffen? Obwohl du nicht zu viel isst, nimmst du trotzdem immer mehr zu? Obwohl du schon lange kein Teenager mehr bist, hast du häufig mit Pickeln zu kämpfen? Vielleicht leidest du, wie viele andere Menschen, unter Übersäuerung.

Wie äußert sich eine Übersäuerung?

Die Übersäuerung, auch Azidose genannt, beschreibt ein Ungleichgewicht im Säure-Basen-Haushalt des Körpers. Der ph-Wert sinkt unterhalb des Normbereiches ab. Die Symptome bei Übersäuerung sind sehr unterschiedlich und sind auch, für sich genommen, nicht gerade spezifisch. Deshalb leiden viele Leute daran, ohne es überhaupt zu wissen. Angeblich sollen 90 Prozent aller Deutschen betroffen sein. Für die Diagnose ist aus diesem Grund die Summe der einzelnen Krankheitsanzeichen wichtig.

Was sind typische Symptome?

Die Symptome treten in der Regel erst auf, wenn der Körper schon einige Zeit übersäuert ist. Manche Betroffenen sind jahrelang frei von den typischen Symptomen.

Müdigkeit:

Ist dein Körper übersäuert, zieht er im Schlaf Calcium aus deinen Knochen, um die überschüssige Säure zu neutralisieren. Dadurch kannst du Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen bekommen. Die Folge: Du fühlst dich tagsüber schlapp, weil dein Körper in der Nacht nicht genug gesunden Schlaf bekommen hat.

Hautbild:

Der Körper baut die überschüssigen Säuren über die Haut ab, wodurch die natürliche Schutzbarriere der Haut zerstört wird. Das wiederum ebnet den Weg für Bakterien, die dann für Hautunreinheiten wie Pickel sorgen.

Chronischer Schnupfen:

Neben dem Abbau über die Haut kann der Körper auch versuchen, die Säure über die Schleimhäute abzubauen. Das kann zu chronischen Schnupfen führen.

Karries:

Ist der ph-Wert im Mund durch die Übersäuerung zu niedrig, können Viren, Bakterien und Pilze den Zahnschmelz angreifen, wodurch das Risiko, Karies zu bekommen, steigt.

Fett:

Gelingt es dem Körper nicht, die Säure abzubauen, lagert er sie im Fettgewebe ein. Bei Frauen sind dabei meist Bauch, Oberschenkel, Po und Kinn betroffen, die dann dicker werden. Auch Cellulite kann eine Folge von Azidose sein!

Weitere Symptome:

Kopf- und Muskelschmerzen, Infektanfälligkeit und Sodbrennen.

Was kannst du tun?

In der Regel ist die Übersäuerung chronisch und es dauert eine gewisse Zeit, bis sie entsteht. Der Körper bekommt längerfristig zu wenig Sauerstoff. Dadurch bremst er seine Energiegewinnung und bildet Milchsäure, die letztlich dann zur Azidose führt.

Zu den Ursachen gehören zu wenige Bewegung, zu viel Stress, zu wenig Schlaf sowie Zigaretten und Alkohol. Wenn du also einige der genannten Symptome bei dir feststellen kannst, solltest du dich fragen, ob du deinen Lebensstil nicht verbessern kannst. Auch Flüssigkeitsmangel kann zu Übersäuerung führen. Trinkst du nicht genug, bildet dein Körper zu wenig Urin und dein Körper kann nicht ausreichend Säure ausscheiden. Du solltest täglich mindestens zwei Liter Wasser trinken, wenn du Sport treibst, mehr, um deinen Säure-Basen-Haushalt nicht zu gefährden.

Ein weiterer Faktor ist die Ernährung. Es gibt diverse Getränke und Lebensmittel, die eine säurebildende Wirkung haben. Dazu gehören vor allem eiweißhaltige Produkte. Gefährlich wird deren Verzehr aber nur, wenn dazu nicht ausreichend Basen spendende Getränke und Lebensmittel zu dir nimmst, die für einen Ausgleich sorgen. Zu den säurebildenden Nahrungsmitteln gehören unter anderem Weißmehl, Zucker, Eier, Fleisch und Hülsenfrüchte, zu den basischen hingegen fast alle Obst- und Gesmüsesorten, Sprossen, Mandeln und Pilze. Ernährst du dich also hauptsächlich säurebildend, solltest du deine Ernährung etwas umstellen. Wenn du dich gesund ernährst, ist eine Übersäuerung praktisch ausgeschlossen!

Ebenfalls hilfreich bei Azidose: Der Gang zur Sauna. Damit kannst du deinem Körper helfen, die überschüssige Säure auszuschwitzen. Auch Wechselduschen aktivieren die Säureausscheidung.

Die chronische Übersäuerung an sich ist zwar, anders als die akute Azidose, die allerdings relativ selten ist, nicht lebensgefährlich, die Langzeitfolgen sind aber nicht zu unterschätzen. So kann sie langfristig zu Herzrhythmusstörungen, Diabetes, Krebs, Nierenschwäche, Rheuma und vielen weiteren Erkrankungen führen. Falls du unsicher bist, solltest du der Apotheke deines Vertrauens einen Besuch abstatten. Dort bekommst du Teststreifen, mit denen du den ph-Wert deines Urins testen kannst. Das wiederum lässt Rückschlüsse auf deinen Säure-Basen-Haushalt zu. Alternativ kannst du auch bei deinem Hausarzt eine Blutuntersuchung durchführen lassen.